Zu Besuch bei Ajdin Pajevic
Wie sagt man in Berlin und der Welt: Die Welt ist ein Dorf, Ajdin, dich haben wir in unserem ersten Maison Palmė Studio kennengelernt. Stell dich doch kurz vor, wer du bist, was du machst und was zum Teufel dich nach Berlin-Friedrichshain verschlagen hat.
Mein Name ist Ajdin und arbeite als Art Director in einer Berliner Werbeagentur - nach einem kurzen Ausflug in die Selbstständigkeit genieße ich jetzt wieder die Wonne einer Festanstellung. Ich bin fast jedesmal etwas peinlich berührt, wenn ich sage, dass ich in Friedrichshain (jaja ich weiß) lebe. Denn eigentlich mag auch ich (wie die meisten Berliner) Friedrichshain gar nicht, bin aber nun irgendwie hier hängengeblieben und umzuziehen hasse ich noch mehr als Friedrichshain.
Seit wann wohnst du in deiner Wohnung schon und kannst du kurz beschreiben wie groß deine Wohnung ist, was machen deine Vier Wände aus?
In meiner Wohnung bin ich nun schon seit über 8 Jahren und genieße die Vorzüge eines alten Mietvertrags. Zuerst als WG angefangen, habe ich die knapp 70qm dann alleine übernommen und entschieden: um mich in Friedrichshain wohl zu fühlen, muss ich zumindest die Wohnung irgendwie geil machen!
Dein Apartment zeichnet sich durch besonders viel Farbe aus, warst du schon immer farbenfroh oder wie ist es dazu gekommen? Was sind deine ganz persönlichen Einrichtungstipps? Was willst du in Sachen Interior nicht mehr missen?
Ursprünglich war mein Vorhaben, alles in Naturfarben zu halten in einer Farbskala von beige bis grau - der typische Skandi-Stil halt. Als ich aber angefangen habe, mehr Geld in Accessoires zu unvestieren, habe ich gemerkt, dass es mich einfach mehr zu den farbigen Sachen hinzieht und die einfach mehr Freude machen als die farbneutralen. Irgendwann dachte ich - scheiß drauf, ich bin halt einfach nicht der beige-Typ und da ich die Dinge gerne konsequent mache, sollten dann alle Räume konsequent nach gewissen Farbcodes gestaltet werden. Ich hab keine klassischen Einrichtungstipps außer, einfach das zu machen, wonach einem ist. Die Wände kann man schließlich immer wieder neu streichen, wenns dann doch nicht gefällt. Generell würde ich aber mit dem Gerücht aufräumen, dass man kleine Räume hell streichen soll - ich finde eher, dass weiße Wände einen kleinen Raum auch nicht größer machen, deswegen genau hier eher zu den dunkleren Farben greifen und den Raum lieber cozy machen. Ansonsten lasse ich mich persönlich weniger von Interior-Blogs inspirieren, dafür viel mehr von Pop-Kultur an sich; das geht von Serien wie Twin Peaks über Musikvideos bis hin zu Fotografen wie Guy Bourdin z.B. Ich fühle mich in einer Wohnung wohler, die an ein Set-Design erinnert als an eine klassische Wohnung an sich, haha.
Hast du einen Lieblingsraum oder eine Lieblingsecke? Gibt es schon neue Wohnprojekte oder bist du soweit zufrieden mit deiner Wohnung wie sie jetzt ist?
Hmm, das ändert sich je nachdem, was ich gerade fertiggestellt habe. Momentan ist es tatsächlich kein Raum, sondern mein Flur.
Gibt es Wunschobjekte und besondere Möbelstücke, auf die du ein Auge geworfen hast? Welche wären das?
Ja und das ändert sich ständig! Viele Möbelstücke sind gar nicht von klassichen Brands oder Möbelhäusern, sondern von Künstlern und Designern, bei denen Interior und Kunst ineinander verschmelzen. Ganz spontan würde ich sagen, dass ich mich sehr über einen Curvy Mirror von Gustaf Westman freuen würde.
Auch wenn wir über Fhain ein bisschen abgelästert haben, gibt es bei dir tolle Orte in der Gegend oder Orte von Restaurants bis Bars usw. (wenn sie endlich wieder öffnen dürfen), die du besonders magst und empfehlen kannst?
Haha, gar nichts geht in Friedrichshain! Wirklich, ich gehe hier nie essen oder trinken, weil die meisten Bars und Restaurants eher auf Touris ausgerichtet sind. Der einzige Ort, wo ich immer wieder mal reingehe ist "Books&Bagels" auf der Warschauer Straße, obwohl der Service super langsam ist. Der Kaffee ist aber gut und die haben eine super Auswahl an Büchern zu aktuellen zeitgenössischen Themen.
Ajdin findest du im Internet auch hier:
Insta: @turbo_ajdin
Bilder: Jules Villbrandt | Interview: Maria-Silva Villbrandt