Newsletter #Düsseldorf

Newsletter #Düsseldorf von Julia Schweinsberger

Den heutigen Newsletter übernimmt Julia. Wir haben Julia (@julien_xo) ursprünglich über Instagram kennengelernt, uns verbindet ein Austausch über Ästhetik und schöne Dinge über das Internet hinaus. Wir lieben Julias Bildsprache und freuen uns umso mehr über den Berliner Tellerrand hinaus heiße Tipps für Düsseldorf zu bekommen.

Wer einmal am Rhein war, vergisst es so schnell nicht. Als Rheintochter und Ruhrkind möchte ich euch heute Einblicke in die Stadt der Fashion und Kunst geben: Düsseldorf. Endlich Sommerferien! Und warum in die Ferne schweifen, wenn es auch in eurer Nähe noch allerhand zu entdecken gibt? Wie wär’s mit einem Städtetrip der besonderen Art: Ob Ferien oder Wochenendtrip, NRW ist immer einen Besuch wert. Da sich im Rheinland und im Ruhrgebiet viele tolle Städte ballen, ist es absolut sinnvoll, sich für eine Reise an den Niederrhein zu entscheiden. Damit ihr dabei nicht völlig lost seid, gebe ich euch heute meine Must-Visits für Düsseldorf an die Hand. Let’s go!

 

Velvet / Beyondbeyond

Düssi, meine Perle. Du bist posh und artsy zugleich, trendy und dirty im richtigen Maße. Du leuchtest grün bei Tag und blau bei Nacht, bist schillernd und plüschig. In dir bekommt man sowohl großen Luxus als auch schlappes Bier. Du Mailand vom Rhein, in dir kann man immer etwas entdecken. Wer z. B. auf die Suche nach High Fashion geht, ist auf der Kö (Königsallee) richtig. (Hier kann man auch allerhand spannende Menschen beobachten.) Wer jedoch top kuratierte Fashionbrands und die neuesten Trends sucht, ist in den Beyond Studios in der Stresemannstraße richtig. Hier findet ihr sowohl Kleidung als auch aesthetically pleasing Accessoires, Schmuck, Literatur und Objektkunst, beispielsweise vom Düsseldorfer Objektdesigner Malte van der Meyden.

Direkt angrenzend findet ihr die Café/Bar Velvet, in der ihr nicht nur himmlisch gut und absolut bezahlbar essen könnt, sondern auch mit die besten Drinks der Stadt bekommt. Dazu gibt es regelmäßige DJ-Sets und im Sommer Aperitivo Italian Style.

Carlsplatz

Alles, was man sich von einem Wochenmarkt wünschen kann, bietet der Markt auf dem Carlsplatz mitten in Düsseldorf. An jedem Wochentag (außer sonntags) geöffnet und überdacht, bietet der Carlsmarkt von den schönsten Blumen, dem teuersten französischen Käse über Wein und Austern alles, was das lukullische Luxusherz begehrt. Mit Sitzgelegenheiten draußen und drinnen seid ihr eingeladen Platz zu nehmen, euch durchzusnacken und jede Menge Geld hier zu lassen (garantiert).

Kunstakademie

Düssi wäre nicht Düssi ohne seine berühmte Kunstakademie. Zweimal im Jahr – im Februar und im Juli – gibt es hier einen Rundgang, der unbedingt sehenswert ist. Die Kunstakademie Düsseldorf ist deutschlandweit bekannt – nicht nur, weil berühmte Künstler*innen hier studierten bzw. dozierten wie beispielsweise Andreas Gursky, Isa Genzken, Gerhard Richter, Günther Uecker, Otto Dix, Katharina Sieverding, Rosemarie Trockel und natürlich Joseph Beuys, der hier 1968 seine berühmte Protestrede „Ja, ja, ja, nee, nee, nee“ hielt. Auch heute noch lohnt die Akademie einen Besuch, um einen Einblick in die gegenwärtigen Kunsttrends zu bekommen.

Sammlung Philara / Kit / Galerien und Museen

Als absolute Kunststadt gibt es neben der Kunstakademie natürlich noch zahlreiche Museen, Sammlungen und Galerien zu besuchen. Für die Kunst solltet ihr euch hier also ausreichend Zeit nehmen. Der Kunstpalast (wird dem Namen gerecht) und das NRW-Forum liegen direkt nebeneinander und bieten neben großartigen Ausstellungen auch beeindruckende Sammlungen. Auch das K20 und das K21 müsst ihr sehen, dort gibt es spannende Gegenwartskunst. Meine Favoriten sind neben den bekannten Museen auch die Sammlung Philara in Flingern und das KiT (Kunst im Tunnel). Hier habe ich die prägendsten und spannendsten Ausstellungen in Düsseldorf bisher erlebt. Außerdem sind in Düsseldorf zahlreiche Galerien angesiedelt, die tolle Künstler*innen vertreten, wie z.B. die Galerie Droste, Linn Lühn, Van Horn, Max Meyer (alleine schon wegen der Architektur sehenswert), Ruttkowski68, Setareh, Sies + Höke und Galerie Vömel, um nur einige zu nennen.

Medienhafen / The Paradise Now

So schön skurril geht es im Medienhafen zu. Die Gehry-Bauten sind seit den 90ern ein Wahrzeichen von Düsseldorf, aber auch andere architektonische Highlights von David Chipperfield und Steven Holl könnt ihr hier finden. Außerdem gibt es von hier den besten Blick auf den Rheinturm (jede Stadt braucht einen angemessenen Turm).

Der Ausflug in den Medienhafen lohnt aber allein deswegen schon, weil sich hier direkt parallel zum Hafen das The Paradise now befindet. Der Laden ist Bistro, Bar, Restaurant und Club in einem – und wurde aufgrund seiner unschlagbaren Ästhetik sogar schon im AD gefeatured. Wer hier hinkommt, der bekommt das gesamte paradiesische Happening in einem – vom Aperitivo an der Bar über Dinner im Restaurant bis zum Abdancen im Club, in dem immer wieder international renommierte House-DJs auflegen. Also: Wir sehen uns im Paradies auf eine Portion Spaghetti Vongole!

Little Tokyo

Falls ihr es noch nicht wusstet: In Düsseldorf ist die drittgrößte japanische Community ganz Europas zuhause. Auf der Immermannstraße direkt am Hauptbahnhof beginnt das japanische Viertel namens Little Tokyo. Hier kann man u.a. den besten Ramen überhaupt essen, hier findet ihr auch die allererste Filiale von Takumi. Mein Lieblings-Ramen-Restaurant ist Naniwa auf der Oststraße, hier ist allerdings Schlangestehen angesagt. Neben tollen Restaurants findet ihr hier auch weitere wundervolle Geschäfte, von japanischen Bäckereien, über Bars, Supermärkte, Porzellan- und Buchläden bis hin zum besten Bubble Tea. Der Japan-Tag ist für alle Fans ein Mal im Jahr ein Muss – hier müsst ihr euch auf volle Straßen gefasst machen. Zudem gibt es einen japanischen Garten im Nordpark, der flanierenswert ist.

Studio Aseo

Da Düsseldorf die Stadt der Fashion ist, findet man hier viele kreative und aufstrebende Jungdesigner*innen aus ganz unterschiedlichen Sparten. Eine davon möchte ich euch heute ans Herz legen: Selina hat 2022 das „Studio Aseo“ gegründet und vertreibt seitdem ihren eigenen Schmuck. Die Ringe sind aus recycletem Silber angefertigt und sprühen nur so vor Experimentalität, wirken dabei aber auch sehr natürlich und fließend. Unter anderem gibt es ihre Ringe im Beyond Studio zu kaufen, oder ihr schaut im Onlineshop vorbei.

Bilder: Studio Aseo

HotelHotel / Fett Weinbar

Als normaler Düsseldorfer*in meidet man in der Regel die Altstadt (außer man liebt Ballermann oder hat Pizza-Craving um 1 Uhr nachts). Diese Regel hat sich allerdings überholt, seit es seit zwei Jahren die Fett Weinbar und seit Mai dieses Jahres die Aperobar HotelHotel in der Altstadt gibt. Beide haben einen bestechenden, rustikalen Look und ein gemütliches Ambiente bei Kerzenschein. Im HotelHotel (Achtung beim Googlen) findet sich übrigens auch eine tolle Wandarbeit des Düsseldorfer Künstlers Jimu Kobayashi, die alleine schon lohnt.

Jaenner / Lightroast Coffee

Auch für Kaffeeliebhaber*innen gibt es natürlich einen Tipp: Die Kaffeerösterei Lightroast findet man in einem Hinterhof im Industriegebiet – hier kann man gut sitzen und frühstücken, zudem findet hier direkt auch der Werksverkauf statt. Im etwas zentraler gelegenen Café Jaenner könnt ihr den Kaffee ebenfalls genießen – ich empfehle zudem das Wiener Frühstück, das absolute Kopenhagen Vibes versprüht. Außerdem gibt es hier den besten Matcha Latte in town. Sip sip!

Düsseldorfer Schauspielhaus

Last but not least: Neben all der bildenden Kunst, die man in Düsseldorf entdecken kann, ist auch die darstellende Kunst eine absolute Perle. Wer in der Stadt ist, sollte sich einen (oder zwei oder drei) Besuche im Düsseldorfer Schauspielhaus nicht entgehen lassen. Da es sich um einen Repertoire-Betrieb handelt, wird jeden Abend etwas anderes auf der Bühne gezeigt und Mehrfachbesuche sind ratsam. Ich muss zugeben: Mein Herz schlägt für dieses Haus, deshalb bin ich ein bisschen befangen. Aber sowohl architektonisch (Sichtbeton und rosa portugiesischer Marmor im Foyer) als auch künstlerisch ist das Schauspielhaus ein absolutes Highlight, da könnt ihr echt jede*n fragen. Meine absoluten Highlights aktuell: „Ödipus“ (inhaltlich wie ästhetisch umwerfend), „Peer Gynt“, „Amphitryon“ und „Arbeit und Struktur“. Auch könnt ihr hier Schauspieler Christian Friedel („The Zone of Interest“) live auf der Bühne erleben, u. a. in „Hamlet“ und „Dorian“, was ich sehr empfehle. Außerdem findet im März 2025 dann auch noch die Uraufführung von Liv Strömquists Astrologie statt. Also: Rumkommen und im März direkt wiederkommen.

Zugegeben, an einem Wochenende ist das alles vielleicht doch nicht ganz zu schaffen. Ich hoffe jedenfalls, wir sehen uns so oder so mal auf ein Altbier (Spaß, das kommt mir nicht in die Kehle), ein Glas Weißwein oder zumindest einen Matcha Latte in Düsseldorf.

Chin-chin, eure Julia

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